Juan Rulfo,
1918 auf einem Gusthof bei Sayula, im Saate Jalisco/Mexiko, geboren, besuchte in Guadalajara die Schule. Seit 1934 lebt er in der Stadt Mexiko. Er studierte Literatur und erhielt ein Stipendium der Rockenfeller-Foundation. Er arbeitet in Berufen verschiedenster Art.
1953 erschien >El Llano en Llamas< (dt. >Der Llano in Flammen<), 1955 >Pedro Páramo<, inzwischen in zehn Sprachen übersetzt und verfilmt. Erzälungen erschienen u.a. in Frankreich, Italien, Polen und der Tschechoslowakei.
In der Geschichte des tyrannischen Großgrundbesitzers Pedrko Páramo und des von ihm zum Sterben verurteilten Dorfes Comala gestaltet Rulfo eine Epoche der mexikanischen Geschichte, von der Diktatur Porfirios bis in die nachrevolutionäre Zeit und gleichzeitig einen Mythos, der die Sozialstruktur Lateinamerikas symbolisiert. In der Rahmenhandlung sucht Juan, ein unehelicher Sohn des Tyrannen, das Dorf seiner Mutter auf, in dem die Leute nur noch schattenhaft weiterzuleben scheinen, in Wirklichkeit jedoch, wie der Erzähler selbst, bereits im Grab liegen. (Reichardt)