Wie schon in dem Roman »Eheleben«, der Sergio Pitol in Deutschland bekannt machte, geht es auch im »Mephistowalzer« vor allem um die Liebe und ihre Geheimnisse.
Aufmerksam liest die ältere Frau im Nachtzug eine Erzählung ihres Mannes Guillermo: Während bei einem Klavierkonzert der »Mephistowalzer« von Franz Liszt gespielt wird, stellt sich im Publikum ein Mann die Lebensgeschichte eines geheimnisvollen Logengastes vor. Die Erzählung allerdings, urteilt die Frau am Ende nüchtern, ist eine ebensolche Enttäuschung wie ihre Ehe.
In der frühen Erzählung »Amelia Otero« hingegen verliebt sich die schöne Amelia in einen Revolutionär und verlässt für ihn ihre wohlsituierte Familie – mit dramatischen Folgen.
Die Geschichten spielen in Mexiko, Peking, Cordoba. Ihre Helden müssen sich entscheiden zwischen einer vorgegebenen Karriere oder dem Abenteuer, zwischen zwei Männern oder zwei Frauen.
Sergio Pitols Kunst, Menschen in schicksalhaften Momenten zu zeigen, erreicht in diesen fesselnden Geschichten ihren Höhepunkt.