Mitten im Ersten Weltkrieg spielen Viktor Kretzschmar und Thadeus Dreyer bei einer Zugfahrt an die Grenze des Habsburgerreiches eine Partie Schach. Der Gewinner wird Kretzschmars Identität als Weichensteller in der Provinz annehmen, der Verlierer sieht seinem vermeintlich sicheren Tod an der Ostfront entgegen. Als ein Mann namens Thadeus Dreyer Jahre später auf Franz Kretzschmar trifft, den Sohn seines einstigen Gegners, ist er ein hochdekorierter Kriegsheld und verantwortlich für ein Doppelgängerprogramm, das dazu dient, ranghohe Nazis bei riskanten öffentlichen Auftritten zu vertreten. Schatten ohne Namen verfolgt die ineinander verwobenen Schicksale der Protagonisten über mehrere Jahrzehnte und über die halbe Welt hinweg. Am Ende ist niemand mehr der, der er gewesen zu sein schien.